Nach einsamen Tagen voller Kuhweiden, Sonne und Huegeln, sind wir endlich wieder unter Menschen. Wir kommen bei unserem Gastgeber Peter an, als er gerade unterwegs ist, aber laut seiner SMS sollen wir es uns schon mal gemuetlich machen. Er und seine Frau Jacki leben in einem tollen Queenslander Haus und wir fuehlen uns in dem luftigen Gebaeude zwischen Palmen und Bananenbaeumen sofort wohl.
Am ersten Abend nimmt uns Peter zu einem gemuetlichen Treffen mit ein paar Freund_innen mit. Alle sind irgendwie im umweltpolitischen Bereich aktiv und es ist spannend, sie mit Bier und selbstgemachter Pizza kennenzulernen. Leider bin ich nach den letzten Tagen auch ziemlich muede, so dass wir uns relativ frueh schon wieder verabschieden.
Am naechsten Tag, nach einem langen Fruehstueck, radeln wir alle gemeinsam an den Fluss wo ein Botsrennen mit lustigen selbstgebauten schwimmbaren Untersaetzen stattfinden sollte. Und lustig war es tatsaechlich – verschiedene Gruppen (Firmen, Uni, Vereine) haben Boote zusammengeschustert und bewerfen sich gegenseitig mit verfaultem Gemuese bevor sie eine kleine Runde ueber den Fluss schippern.
Danach radeln Torsten und ich fuer eine Weile auf wunderschoenen Rad- und Fusswegen am Fluss entlang und entdecken unterwegs den botanischen Garten. Aber irgendwie sind wir heute beide extrem muede und nicht so sehr in Entdecker_innenlaune. Also entschliessen wir uns, Essen einzukaufen und dann wieder ‘nach Hause’ zu fahren und zu entspannen. Und genau das tun wir: Mit ein oder zwei Kaffees und einem Buch, das ein ehemaliger Gast in unserem Zimmer gelassen hat, mache ich es mir auf dem Balkon gemuetlich und lese.
Manchmal faellt es mir auf Reisen schwer, ohne schlechtes Gewissen nichts zu tun. Es gibt immer etwas zu sehen, neue Staedte zu entdecken, mehr Wege zu erwandern, andere Straende zu geniessen und neue Menschen zu treffen. Aber wie ich schon sagte, unsere Reise fuehlt sich in letzter Zeit manchmal ein bisschen wie ein Vollzeitjob an, weil wir konstant Dinge tun. Und ich brauche mehr Zeit, um Erlebnisse zu verarbeiten – genau wie mein Koerper Pausen braucht, um wieder Energie zu schoepfen. So werden wir in den naechsten Tagen nicht viel tun, ausser Lesen, mit unseren grosszuegigen Gastgeber_innen reden, Essen und Kaffee trinken. Wieder mal genau das was wir brauchen.