Was uns gut tut

Nach drei wunderbaren Pausentagen auf der Synchronicity Farm brechen wir um 10 Uhr endlich auf. Es faehrt sich gut auf dem Summerland Way: es ist nicht viel Verkehr und die Huegel sind einfach mit unseren gut erholten Muskeln. Josh und Tomoko haben uns sogar eine Brotzeit aus gegrilltem Gemuese und Salat mitgegeben – eine tolle Abwechslung zu unserem ueblichen Brot mit Aufstrich!

p1110339Ausser zum Essen halten wir nicht viel an, weil um uns rum fast nur Wald ist. Genau in diesem Wald finden wir dann aber eine perfekte kleine Lichtung zum Zelten!

p1110341Alles in allem ist es ein toller Tag: Ich geniesse das Fahrradfahren, die Huegel, die Landschaft und fuehle mich gut.

Alles gleich und alles anders

Am naechsten Tag ist eigentlich alles gleich und fuehlt sich doch komplett anders an. Wir sind immer noch auf dem schoenen Summerland Way, der uns ueber viele Huegel fuehrt…

p1110343_v1… wir finden coole Briefkaesten…

p1110344… und tolle Landstrassen.

p1110351Aber heute ist jeder Huegel anstrengend und wir werden wieder ueber 100km fahren muessen, um unseren Host zu erreichen. Und meine Muskeln sind von gestern noch muede. Im Grunde macht mir also genau das keinen Spass was gestern total schoen und einfach war und meine Stimmung wird einfach nicht besser. Irgendwie erreichen wir schliesslich Lismore, gehen kurz Abendessen einkaufen und radeln zu Rod. Und ich kann es kaum fassen, dass wir zum Schluss noch ueber zwei unglaublich steile Huegel muessen, wo ich mein beladenes Fahrrad kaum hochgeschoben bekomme. Ich kann einfach nicht mehr, will nicht mehr, will nur noch aufhoeren.

Natuerlich ist aufhoeren und am Strassenrand schlafen mitten in der Stadt nicht die beste Option, daher raffe ich mich nach einigen Fluechen doch nochmal auf und schaffe es irgendwie, mein Fahrrad den Berg hochzuschieben. Als wir bei Rod ankommen, werden wir herzlich von ihm und seiner Frau Jean begruesst und Rod bietet uns gleich Bier an. Mit den Getraenken in der Hand entspannen wir uns und kommen ins Gespraech. Rod ist weit und viel gereist und hat viele Geschichten zu erzaehlen. Und ich vergesse mal wieder, wie anstrengend es gerade eben noch war.

Der naechste Tag soll gemuetlich werden und das heisst fuer mich, nicht zu viel und weit zu radeln sondern viele, lange Pausen zu machen. Gesagt getan und so machen wir eine lange Mittagspause in Nimbin, einer kleinen Stadt mit viel Geschichte in Bezug auf Proteste gegen Abholzung von Regenwaeldern. Heute ist sie jedoch eher fuer ein anderes Kraut bekannt *zwinker*.

Auf unserem Weg sehen wir viele dieser Schilder:

p1110361Die Menschen hier druecken damit ihr Missfallen gegen den Abbau von Kohle und vor allem Fracking, eine umwelttechnisch aeusserst fragwuerdige Technik zum Abbau von Gas, aus.

Unsere Pause mit leckerem Kaffee ist grossartig und ich komme sogar zum Lesen (abends bin ich meistens zu muede). Weiter geht es dann auf einem Feldweg in den Mebbin Nationalpark – wunderschoen!

p1110367p1110378Aber steile Huegel auf Feldwegen zu er-fahren ist anstrengend und obwohl wir nochmal eine Pause fuer Muesliriegel machen, bin ich erschoepft und schaffe es kaum zum Campingplatz. Als wir dort ankommen, esse ich fast unsere ganze Tuete mit Nuessen auf und merke, dass ich einfach nur wahnsinnig viel Hunger habe! Der Unterschied im Energiebedarf ist ganz schoen gross je nachdem ob wir flache oder huegelige Strassen haben.

p1110390Am naechsten Tag staerken wir uns an diesem kreativen Obstladen und beschliessen dann, unsere Route etwas zu aendern. Momentan bin ich einfach nicht fit genug fuer 1000 Hoehenmeter am Tag und ich moechte lieber langsam mehr machen als oft total fertig zu sein und dann keine Lust mehr zu haben. Fahrradfahren ist fuer mich mehr eine besondere und tolle Art zu reisen und ich moechte, dass es mir dabei gut geht. Natuerlich weiss ich, dass es manchmal auch anstrengend ist und sein darf, aber ich moechte die Strecken lieber langstam steigern und sehe und geniesse all die kleinen Sachen auf dem Weg anstatt nur schnell und weit zu fahren. Und die letzten Tage waren ohnehin ziemlich herausfordernd.

Also schreibe ich eine spontane warmshowers-Anfrage an Robyn und Kevin, ob wir heute nacht bei ihnen schlafen koennen – dafuer kochen wir auch. Die beiden laden uns schon eine halbe Stunde spaeter zu sich ein und ich bin sehr dankbar: Ein echtes Bett und nette Gesellschaft ist genau das was ich jetzt brauche! Auf unserem Weg sehen wir Kunst:

p1110399und ich liebe diese Farben…

p1110401Mit einer Eispause zwischendrin radeln wir also wieder zurueck zur Kueste und kaufen fuers Abendessen ein. Spaeter tauschen wir viele Geschichten uebers Fahrradreisen und so einige Tips fuer weitere Touren aus. Und dann schlafen wir wunderbar in unserem perfekten Gaestezimmer, nur um in der Frueh mit einem leckeren Fruehstueck mit Blick auf einen kleinen Hafen verwoehnt zu werden.

p1110408Bevor wir los fahren, biegt Kevin sogar meinen Fahrradstaender wieder gerade – der hatte dem voll bepacktem Fahrrad nicht mehr standgehalten. Danke euch beiden!

Mein Wunsch nach Entspannung ist immer noch sehr stark und so hat Torsten gestern noch einen weiteren Gastgeber gefunden, der nur 40km entfernt wohnt. Das bedeutet wieder einen entspannten Radeltag immer entlang der Gold Coast. Die ‘Goldkueste’ sieht manchmal so aus…

p1110411_v1oder so – je nachdem in welche Richtung man schaut ;):

p1110414Wir machen sogar noch eine Pause in einer Buecherei und arbeiten ein bisschen. Und dann sind wir kurz nach Sonnenuntergang bei Dan und Phoebe und fuehlen uns gleich wie zuhause. Dan heisst uns total herzlich willkommen und die beiden erzaehlen uns immer wieder, dass wir uns entspannen und verwoehnen sollen. Und so koennen wir nicht widerstehen und bleiben fuer zwei Tage ;). Waehrend die beiden arbeiten, geniessen wir, mal ein ganzes Haus fuer uns zu haben und ich mache fast nichts ausser ein bisschen Fahrradpflege und lesen. Und Kaffeetrinken, weil das gehoert ja irgendwie zu einem guten Buch! Und es ist ganz wunderbar!

Ich bin noch dabei, herauszufinden, was mir gut tut und was ich mag in Bezug aufs lange Fahrradreisen. Und ich merke immer staerker, dass es mir nicht um Distanzen oder Herausforderungen geht, sondern um Landschaft, Menschen, ums Anhalten und Aufsaugen, was um mich rum ist. Ich will Zeit und Energie fuer Fotos haben und fuer Pausen und dann auch mal wieder was ganz anderes machen. In einem unserer Gespraeche hat Joshua von der Synchronicity Farm gesagt: “Am Ende muessen wir das geniessen was wir tun, sonst bringt es keinem was.”

Sehr wahr.

 

What we enjoy

After three very enjoyable rest days at the wonderful Synchronicity Farm we manage to leave at the late hour of 10am. Cycling along the Summerland Way is nice, there is not much traffic and and the hills are easy enough with our well rested muscles. Josh and Tomoko even made us a care package out of grilled vegetables and salad to go – an awesome change to our usual bread with cheese or jam.

p1110339Aside from breaks for eating there is not much to stop for and so we find a free camp in a beautiful clearing in the woods. It seems to be made for our tent!

p1110341All in all it is a wonderful day: I enjoy cycling, the hills, the scenery and I feel capable.

Same same but different

The next day is kind of the same but feels entirely different. We are still on the beautiful Summerland Way which leads us over a lot of hills…

p1110343_v1… we find cool mail boxes…

p1110344… and nice country roads.

p1110351But somehow every hill fells exhausting and we would have quite a long day to reach our host for the night. And my muscles are still tired from yesterday. So I’m having a hard time doing basically exactly the same as yesterday but not feeling the same excitement and not feeling very capable as well. Somehow we finally reach Lismore, go shopping for some food and cycle towards our host Rod’s house. And I can’t believe that we have to cycle up two ridiculously steep hills to his house. I feel like I can’t do it any more, I don’t want to, I just want to stop. Of course sleeping on the side of a road in a town is not the best option, so after some cursing and waiting around I manage to push up the hills and we finally find Rod’s house. Once we’re there he and his wife Jean welcome us warmly and Rod offers us beers and with the drinks we relax and talk. He travelled a lot and has so many interesting stories to share! And I forget how hard it was, once again.

The next day I want to take it easy and that means not too much cycling but long breaks. And so we end up in Nimbin, a town with lots of history in protests against deforestation of rain forests and today known for another sort of green plant (‘wink’). On our way we also see lots of these signs:

p1110361People are protesting against coal mining and especially fracking which is an environmentally extremely questionable mining technique.

Our break with some coffee is amazing and I actually get to read a book (in the evenings I’m mostly too tired). Our next road leads us deep into Mebbin National Park which is so so beautiful:

p1110367p1110378But steep hills on gravel roads make for tiring cycling and even with a stop for a muesli bar I’m exhausted and barely make it to the camp site. Once we’re there, I almost finish our bag of nuts and realize that I’m just ravenously hungry! There really seems to be a huge difference in cycling hilly or flat roads regarding the amount of food you need!

p1110390On the next day – after stopping at that creative roadside stall for bananas – we make some adjustments in our planning – at the moment I’m just not fit enough to do an 1000m incline in a day. And I don’t feel like pushing myself that hard either. For me it’s more about enjoying myself and cycling is a way of travelling. I know that it’s going to be exhausting at times but I rather go slowly and see and enjoy things in between that just pushing forward. And the last days were quite challenging.

So I write a rather spontaneous warmshowers request for the same night to Robyn and Kevin and they invite us to stay for the night. I am very grateful to them as a real bed and nice company is just what I need. On our way we see some artwork…

p1110399and I just love those colours…

p1110401With an ice cream stop on the way we cycle towards the Coast once again and buy stuff to make a curry in the evening. Later we exchange many stories about cycle touring and some tips about future plans. And then we rest in the more than perfect guest room only to wake up and enjoy breakfast with a view over a tiny harbour out the window.

p1110408Before we leave Kevin even fixes my bike stand which has bent due to the large load on our bikes. Thank you both so much!

My need to take it slow is still overwhelmingly strong and so Torsten found another host yesterday who lives just about 40k away. This makes for an easy day of cycling along the Gold Coast which can look like this…

p1110411_v1or like this – depends in which direction you look ;):

p1110414We even take a break at a library and get some work done. And then we reach Dan and Phoebe’s house and feel instantly at home. Dan welcomes us super enthusiastically and as they repeatedly tell us to relax and spoil ourselves a little we can’t resist and stay for two nights ;). When they are at work the next day we thoroughly enjoy having some time for ourselves and I don’t do much. Some bike maintenance but mostly I read, have coffee and relax. And it is just wonderful.

I’m in the process of getting the hang of things, of finding out what I enjoy regarding to bicycle touring. And it’s not about distances or challenges but more about scenery, people, stopping and appreciating what’s around me. I want to have time and energy to take pictures, to enjoy breaks and then have some time to do something else entirely. In one of our talks, Joshua from Synchronicity Farm said: “In the end we gotta enjoy what we’re doing otherwise it just doesn’t make sense.”

So true.

 

 

 

Synchronicity Farm: Alles was wir brauchen

p1110300Nach dem 100km Tag ist es ganz schoen schwer, in die Gaenge zu kommen und nicht dauernd anzuhalten. Meine Muskeln fuehlen sich unglaublich muede an und jeder kleine Huegel ist ein Kampf. Wir halten oft an, um kleine Pausen zu machen und dann fuer eine laengere in Coffs Harbour. Unser Kocher braucht schliesslich eine neue Gaspatrone und wir Kaffee. Also goennen wir uns Kaffee in einem Restaurant, was wir ziemlich selten tun und tollerweise spielt genau an dem Tag eine Band am Marktplatz.

Leider wird der Tag nicht juenger und so schwingen wir uns wieder auf die Raeder. Am Tag vorher hatten wir entschieden, dass wir den Summerland Way weg von der Kueste nehmen, um den Highway wieder mal zu vermeiden. Das heisst ein paar mehr Huegel, aber das macht uns normalerweise nichts aus, wenn es dafuer ruhiger ist. Ausser heute, heute bin ich einfach nur muede.

p1110314Als wir ein Schild sehen, dass frisches Gemuese direkt von der Farm anpreist, zoegern wir keine Sekunde und fahren zur Farm, um etwas fuer unser Abendessen zu kaufen. Sobald ich die Farm sehe, werde ich neugierig: Auf Schildern stehen Sachen wie ‘forest garden’ (Waldgarten), was ich von einem Buch ueber Permakultur erkenne. Es laufen Huehner, Schafe und Perlhuehner herum und es sieht insgesamt ziemlich einladend und spannend aus. Leider sehen wir niemanden, den wir ansprechen koennten. Also stehen wir ein bisschen herum und fragen uns, ob wir wohl anklopfen sollen. Wir wollen gerne mehr wissen, moechten die Menschen kennenlernen, die das hier aufgebaut haben und sind eben ein bisschen neugierig. Nach ein wenig Ueberlegen klopfen wir an und lernen bald darauf eine lachende Tomoko kennen, die uns von der Seite des Hauses begruesst. Wir kommen sofort ins Gespraech und sie erzaehlt uns ein bisschen ueber die Synchronicity Farm: Ihr Mann Joshua und sie versuchen sich an Permakultur, haben drei Kinder und haben gerade erst einen riesigen Steinofen zum Pizzabacken gebaut.

Und es kommt noch besser: Sie koennten in den naechsten Tagen ein bisschen Hilfe gebrauchen und wir beschliessen schnell, dass das fuer uns alle perfekt ist. Wir koennen ein bisschen Pause vom Fahrradfahren gut gebrauchen und sie bekommen Hilfe bei den Vorbereitungen fuers Pizzabacken. Also bauen wir unser Zelt im Garten auf und sitzen schon bald darauf am Abendessenstisch, wo wir auch Josh und die ganze Familie kennen lernen.

p1110318 p1110320Ich finde unser Leben schon ganz schoen faszinierend gerade: An einem Tag radeln wir 100km und sind am Ende muede und frieren, ohne uns ein warmes Getraenk machen zu koennen. Und am naechsten Tag geniessen wir ein wunderbar vielfaeltiges Abendessen mit frisch fermentiertem Essen (Kimchi und Sauerkraut) – lecker! – und allem was ich mir so vorstellen kann. An einem Tag koennen wir keinen Kaffee machen und am naechsten Tag bekommen wir besten Kaffee aus frischgemahlenen Bohnen von einer italienischen Kaffeemaschine. An einem Tag sitzen wir alleine an einem ruhigen Strand und geniessen das Abendlicht und am naechsten Tag sitzen wir drinnen, inmitten eines Wirbelsturms an Aktivitaeten, Geschichten und Ideen. Das ist absolut faszinierend und grossartig!

p1110335 p1110331Die naechsten Tage verbringen wir in der Kueche und schnippeln Gemuese, bereiten Fleisch vor und backen dann endlich Pizza in dem tollen Ofen! Und ich geniesse es unglaublich: Das ist genau das, was ich gerade brauche. Ein bisschen Zeit ohne Fahrrad aber mit Beschaeftigung, ein bisschen Zeit mit tollen Menschen und Gespraechen ueber das Leben. Tomoko und Joshua sind sehr inspirierend mit ihren Ideen und dem Stueckchen Erde, das Synchronicity Farm ausmacht: Menschen zusammenbringen, Wissen ueber Essen sammeln und verbreiten und vor allem das geniessen, was sie tun. Danke euch beiden von ganzem Herzen, dass ihr das ein paar Tage mit uns geteilt habt – es war genau das, was wir gebraucht haben!

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Just what we need at Synchronicity Farm

p1110300Getting moving and especially keeping going after that 100k day is seriously hard. My muscles feel really weak and every hill is a struggle. We stop frequently for short breaks and for one longer one in Coffs Harbour. We still need to buy another gas cartridge and even more some coffee as our camp stove isn’t working. So we treat ourselves to coffee at a restaurant which we rarely do and luckily right on that day some guys sing and play guitar right next to us.
Unfortunately it wasn’t getting earlier and so we hop on the bikes once more. We had decided the day before that we would go inland along the Summerland Way to avoid the highway once more. This means a few more hills but that is fine with us in exchange for less traffic. Usually. Today I’m just tired.

p1110314So when we see a sign for fresh farm vegetables we stop happily and inquire to buy something for dinner. As soon as I see the farm I’m intrigued. There’s lots of signs saying things like forest garden which I recognize from a book about permaculture. There is sheep and chicken and guinea fowls running around and it all looks very interesting. Unfortunately there’s no one around so we hang around for a bit wondering whether to knock at the door. We want to know more, want to know the people who built this, are curious. So after some consideration we do knock and eventually find a smiling Tomoko greeting us from the side of the house. We immediately get to talk and she tells us a little about Synchronicity Farm: They have lots of projects going on with permaculture being one of them, three kids being another and a huge stone pizza oven being the latest!

And even better, they could use some help over the next few days and we soon agree that this is perfect for all of us: We get some much needed rest from cycling and they get some relief from pizza prep. So we pitch our tent in their beautiful garden and soon sit down to dinner with the whole family where we also get to know Josh and the kids.

p1110318 p1110320I find our life quite fascinating at the moment: One day we cycle a 100k and end up tired and cold without a much needed hot drink and the next day we enjoy an awesome dinner with freshly fermented food (Kimchi and Sauerkraut) – yum! – and just about everything else I can imagine. One day we can’t make coffee and the next day we get coffee made with freshly ground coffee beans out of a fancy machine. One day we’re alone at a quiet beach enjoying the evening light and the next day we’re inside surrounded by a whirlwind of activity sharing stories and ideas. This is awesome!

p1110335 p1110331The next days are spent in the kitchen cutting vegetables and preparing meat and finally making pizza in the awesome oven. And I couldn’t enjoy it more: This is just what I need. Some time off the bike, sitting on a chair and still doing something and talking about life with great people. Tomoko and Joshua are so inspiring in their ideas about that piece of land which is Sychronicity farm: about connecting people, about knowing food and spreading that knowledge and especially about enjoying what they are doing. Thank you both so much for sharing that with us for a few days – it was just what we needed!!

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Neue Energie

Zwei Tage spaeter gehts mir viel besser und wir koennen weiter. Am Morgen treffen wir die ersten Touren-Radfahrerinnen – zwei Frauen, die genau wie wir auf dem Weg von Sydney nach Cairns sind! Es ist toll, sich auszutauschen – aber leider treffen wir sie danach nicht mehr. Unsere Geschwindigkeiten sind wohl zu unterschiedlich.

Wie immer versuchen wir den Highway zu vermeiden und entdecken einen sumpfigen Fluss…

p1110227tolles gruenes Buschland…

p1110231beeindruckende Straende mit tollen Felsformationen…

p1110233und einen schnell gefundenen Campingplatz in der Natur puenktlich zum Sonnenuntergang:

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Reisegeschichten und Inspiration

Da uns zwei Gastgeber_innen fuer den naechsten Tag zusagen, beschliessen wir, noch einen Tag laenger in Port Macquarie zu bleiben: Sanne und Marc sind gerade erst von ihrer vierjaehrigen Motorradtour zurueckgekommen und leben sich jetzt in Port Macquarie ein. Es ist spannend, sich mit ihnen zu unterhalten und irgendwie auch lustig, dass wir gerade in so unterschiedlichen Stadien von unseren Reisen sind. Die beiden haben waehrend ihrer Reise uebrigens eine Pause von ein paar Monaten gemacht, um zwischendurch zurueck in Australien ein bisschen Geld zu verdienen. Das konnte ich mir erst gar nicht vorstellen, aber wer weiss was uns passiert. Torsten und ich werden immer wieder neu von Menschen und Orten inspiriert und es gibt ganz schoen viel zu entdecken zwischen Australien und Deutschland. Wer weiss, vielleicht brauchen wir dann zwischendrin auch mal eine Pause ;).

Zu viel Sand

Am naechsten Tag beschliessen wir nach reiflicher Ueberlegung eine ruhige Strasse neben dem Strand zu nehmen. Unsere Recherche und mehrere Gespraeche mit verschiedenen Menschen sagen uns, dass die Strasse nicht in bestem Zustand ist und es zwischendurch immer mal wieder sandige Abschnitte gibt. Aber Menschen haben uns auch von anderen (gut fahrbaren) Strassen abgeraten und wir entscheiden uns, diesmal nicht auf sie zu hoeren. Das erste Stueck ist harter Sand und es faehrt sich gut. Wir fahren sogar an Arbeitern vorbei, die die Strasse gerade neu machen.

p1110260Aber nach ungefaehr 5km wird die Strasse immer schlechter. Der harte Sand verschwindet und wir geben schnell auf, durch den weichen Sand zu fahren. Dieses Auto hats wohl auch nicht geschafft:

p1110263_v1Am Ende ist es so schlimm, das wir schieben muessen, so dass Torsten vorschlaegt, am Strand entlang zu schieben, weil der Sand da vielleicht haerter ist. Im Gegenteil, der Sand ist noch weicher. Wir schieben und ziehen unsere voll beladenen Fahrraeder jetzt also durch den feinsten Sand, den ich jemals gesehen habe und sinken mit jedem Schritt tiefer ein. Ich muss ca. alle 20 Meter anhalten, weil es einfach zu anstrengend ist. Ich fluche und schreie und heule, aber es hoert keiner zu – ausser die ewigen Wellen und die bruetend heisse Sonne. Es ist wirklich einfach beschissen. Ich wuensche mir, auf die Ratschlaege gehoert zu haben, aber umdrehen ist jetzt irgendwie auch zu spaet. Also schieben wir weiter. Torsten ganz stoisch und ich fluche ein bisschen lauter. Und genau in dem Moment als ich denke, dass ich das auf keinen Fall noch 5km (dann wissen wir, dass die Strasse besser wird) durchhalten kann, kommt ein Pickup Truck an uns vorbeigefahren und der Fahrer fragt mich, ob wir nicht mitfahren wollen. JA, JA, HUNTERTAUSENDMAL JA! Auf meine Erklaerung, dass es wohl eine ziemlich doofe Idee gewesen ist, hier lang zu fahren, sagt Tim (der Fahrer) nur, dass wir alle manchmal doofe Entscheidungen treffen. Also heben wir die Fahrraeder und unser ganzes Gepaeck auf die Ladeflaeche und geniessen die Fahrt wie wir noch nie eine Autofahrt genossen haben. Die Fahrt und aber vor allem das ehrliche Hilfsangebot, das in keinster Weise herablassend war, war wieder mal ein kleiner (und in dem Moment ziemlich grosser) Teil der Magie vom Fahrradreisen! Danke Tim!

p1110268Spaeter, nachdem wir unsere Fahrraeder von dem ganzen Sand befreit haben, sehen wir unsere ersten Kaengarus und muessen zweimal hinschauen, ob es wirklich welche sind. Leider ist es schwierig, Fotos zu machen, weil sie immer weghoppeln, wenn wir anhalten. Und dann kommen wir endlich bei Eileen an, unserer Gastgeberin fuer heute, und duerfen uns eine Nacht in ihrem bequemen Wohnwagen ausruhen.

Neue Energie

Am naechsten Morgen geniessen wir ein entspanntes Fruehstueck mit Eileen und lernen sie ein bisschen kennen. Es ist total nett von ihr, uns aufzunehmen, da sie in letzter Zeit viele Gaeste hatte – dankeschoen!

Und so bringen uns die Strassen weiter gen Norden und es ist meist langweiliges Radeln auf viel befahrenen geraden Strassen. Aber da es nicht besonders huegelig ist, kommen wir gut voran. Da wir ausserdem lange brauchen, um einen Platz zum Wildcampen zu finden, haben wir am Schluss unsere ersten 100km auf dem Tacho stehen! Ich bin total fertig, aber auch aufgeregt: Oft denke ich, kaum voran zu kommen und finde mich zu langsam, aber die Muskeln werden anscheinend doch staerker!

Also wollen wir an unserem tollen Zeltplatz am Strand mit viel Essen und einem heissen Tee feiern, aber leider macht unser Kocher nicht mit: Die Gaspatrone, die wir heute gekauft haben, passt nicht zum Kocher, was mich ganz schoen nervt. Nach so viel koerperlicher Anstrengung habe ich Lust, mir was Gutes zu tun, aber was solls. Wir haben noch Reis und Gemuese von gestern und im warmen Abendlicht ist das auch okay. Und dann ab in die warmen Schlafsaecke – es ist bitterkalt! Gute Nacht!

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Building up energy

Two days later I feel all better and we’re able to move on. In the morning we meet our first fellow touring cyclists – two women who are on their way from Sydney to Cairns as well! It’s nice talking to them but unfortunately we never meet again. Our speeds must be too different.

Ever trying to avoid the highway we take some back roads and come across a nice swampy river…

p1110227beautiful green bushland…

p1110231stunning beaches with nice rock formations…

p1110233and an easily found perfect free camping spot in time for sunset!

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Exchanging stories and getting inspired

In Port Macquarie we decide to stay one more day as we found some hosts on couchsurfing: Sanne and Marc just came back from their 4 year round the world motorcycle tour and are now settling into life in Port Macquarie. It’s so interesting to meet them and somewhat funny to be in such different stages of travelling through life. They actually took a break during their tour and came back to Australia to earn some money in between – something I couldn’t quite imagine at first but who knows what might happen. Torsten and I keep getting inspired by people and their stories and by all the places to discover in between Australia and home. And all that inspiration seems to be adding up to a lot of possible outcomes :).

Too much sand

The next day – after much consideration – we decide to take a quiet road next to the beach. Research and talking to people tells us that this road might not be the best and have sandy patches in between. But as people keep dismissing beautiful roads which are perfect for cycling we end up not believing them this time and go ahead. At first it’s nice going on hard sand and we even pass a road works crew who are just redoing the road.

p1110260But after about 5k the road keeps getting worse and worse. The hard sand vanishes and we soon give up trying to cycle through the patches of soft sand.  This car apparently didn’t make it at all:

p1110263_v1In the end it is so bad that we have to push – that’s when Torsten proposes to try pushing on the beach instead as the sand might be harder there. Well, it is anything but. We are now pushing our heavily loaded touring bikes through the finest sand ever and sink in deeply with every step. I have to stop about every 20 meters because it is just too damn exhausting. I curse and scream and cry but there is no one there to listen but the endless waves and the blistering sun. It really truly sucks. I wish we would have listened to the advice we got but turning around doesn’t seem like a good option either. So we keep on pushing: Torsten just gets on with it and I curse a little more. And then just when I think I cannot possibly do this for 5 more k (that’s when the road will get better again) a pick up truck passes and the driver asks me if I want a ride. YES, YES and neverhaveIbeensosureofanythinginmylifeYES!!! To my explanation that taking that road was a pretty stupid decision, Tim (the driver) just comments that we all make stupid decisions from time to time. So we chuck the bikes and all the luggage on the truck and enjoy the ride like nothing else. The ride and especially the honest offer to help which was in no way condescending was another little but in that moment very very big part of the magic of cycle touring. Thank you Tim!

p1110268Later that day after giving our bikes a thorough wash we see our first kangaroos and have to look twice to confirm that that’s what it is. Unfortunately it’s quite hard to sneak pictures as they usually hop away when we stop. And then we finally arrive at our host Eileen’s house and get to stay in her comfy camper van and rest.

Built up energy

In the next morning we enjoy a relaxed breakfast with Eileen and get to know her a bit. It’s really nice of her to take as in as she had lots of guests in the last weeks – so thank you!

And thus the roads take us north and it’s mostly boring highway-cycling today. But as it’s not too hilly we make some progress and together with the fact that the search for a free camp is not too successful at first we end up making our first 100k-day! It is truly exhausting but I’m exhilarated as well: Often I still feel slow and too tired at the end of each day, but my muscles are getting stronger it seems!

So we’re ready to celebrate at our beach side camp with a hot drink and lots of food. Unfortunately the gas cartridge we bought earlier doesn’t fit our camp stove which is a bit disappointing as I really need some comfort after that much physical exertion. But oh well, we have leftover (cold) rice and vegetables in the beautiful evening light on the beach and then our warm sleeping bags – it’s freezing at night! Sleep well!

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Von Geduld und Ueberraschungen

Am naechsten Morgen faellt uns das Loskommen schwer, v.a. nachdem uns Maria mit Crumpets (eine Art luftiger Toast) mit Butter und viel Honig verwoehnt. Aber voller Disziplin – wie wir nun mal sind 😉 – machen wir uns nach dem Fruehstueck auf den Weg nach Newcastle.

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Newcastle am Meer

In diesen ersten Tagen unserer Radtour sind wir meist voll beschaeftigt – entweder mit Fahrradfahren, damit, einen schoenen Platz zum Essen finden oder Essen und Ausruhen. Wir halten nicht wirklich viel an, um uns Staedte anzuschauen oder auch nur um Fotos zu machen. Der Fokus ist ganz auf dem Fahrradfahren und alles was dazu gehoert: Essen, Routenplanung und viel Schlafen. Leider habe ich noch dazu von Anfang an eine Erkaeltung, so dass alles ein bisschen anstrengender ist als es sein muesste.

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Faehrfahrt nach Hawks Nest

Am vierten Tag macht es dann immer weniger Spass und ich fuehle jeden Huegel und meine Erschoepfung. Meine Muskeln tun weh, die Nase laeuft und es ist insgesamt ganz schoen anstrengend. Wir muessen uns ein bisschen beeilen, da wir die letzte Faehre nach Hawks Nest erwischen wollen. Dafuer werden wir jedoch mit einer wundervollen Ueberfahrt im goldenen Abendlicht belohnt.

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Mein Fahrrad auf dem Dach der Faehre

In Hawks Nest suchen wir einige Zeit nach einem Platz, um unser Zelt aufzustellen und fahren schliesslich noch 10km weiter zu einem Campingplatz. Aber erst nachdem uns jemand erzaehlt, dass wir das um diese Zeit auf keinen Fall noch schaffen koennen, weil das mit dem Auto ja schon 20 Minuten dauert! Die Entfernungseinschaetzungen, die wir so bekommen sind schon lustig manchmal!

Als wir ankommen, fragen wir eine Gruppe in einem Campervan, wo wir unser Zelt aufstellen koennen und einer der Maenner bringt uns wenig spaeter uebrigen Bratreis vorbei und am naechsten Morgen eine Bibel. Da ich unglaublich muede bin, ist meine Dankbarkeit, nicht kochen zu muessen, sehr gross und ich schlafe gluecklich ein. Am naechsten Morgen hoere ich ein swuusch-Geraeusch aus dem Fluss nebenan und sehe einen Delfin flussaufwaerts schwimmen! Wow!

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Ruhige Strassen im Myall Lake National Park

Den naechsten Tag radeln wir entspannt durch den Myall Lake National Park und wir treffen nur ab und zu mal einen Campervan oder Pickup Truck. Wir geniessen eine entspannte Pause am Strand und lernen einen kleinen Vogel namens Willy Wagtail (Willy Wedelschwanz) kennen.

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Willy Wagtail

Ein bisschen spaeter ueberzeugt uns ein Faehrmann, nicht die Faehre zu nehmen, sondern entlang einem Fuss- und Radweg zu fahren, der erst vor kurzem neu gemacht wurde. Es ist wunderschoenes Buschland mit rotem, harten Sand unter unseren Reifen. Aber als der Tag fortschreitet, merke ich meine Erkaeltung immer mehr und sehne mich nach flachen asphaltierten Strassen.

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Im Busch

Am Ende ist alles nur noch anstrengend und ich mag nicht mehr weiterfahren. Wir schaffen es gerade noch so bis zum Campingplatz des Nationalparks und ich fuehle mich angesichts des wunderschoenen Sees nebenan und der vielen tollen Voegel um uns rum ein bisschen besser.

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Myall Lake
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Kookaburra

Also waschen wir uns im See und sind danach immer noch ein bisschen klebrig, was uns aber nicht weiter zu denken gibt. Ich falle kurze Zeit spaeter ins Bett und bin am naechsten Morgen immer noch muede. So macht uns Torsten einen schwarzen Tee, um ein bisschen wacher zu werden. Da wir nur noch wenig Trinkwasser haben, nimmt er Wasser aus dem See – abgekocht sollte das kein Problem sein! Gesagt und getan, aber hm… der Tee schmeckt ein bisschen, nein ziemlich komisch! Fast… salzig! Tja, der wunderschoene See neben uns ist also ein Salzwassersee – wer haette das gedacht? Das erklaert dann wohl auch den Delfin im Myall River am Tag vorher…

Nach dieser Ueberraschung radeln wir los, um ganze 30km zu schaffen. Meine Erkaeltung bricht nun voellig durch und mir ist abwechselnd heiss und kalt und selbst einfachstes Fahrradfahren auf einer flachen Strasse ist unglaublich anstrengend. Also entschliessen wir uns, einen Pausentag im Booti Booti National Park einzulegen. Das ist zwar noetig, aber toll finde ich diese gezwungene Pause nicht: Wir haben gerade erst angefangen und jetzt schon wieder anhalten zu muessen passt irgendwie nicht. Noch dazu ist unterwegs Kranksein auch etwas anstrengend: Ich will mein eigenes Zimmer und moechte einen Wasserkocher haben, um dauernd Tee kochen zu koennen (ohne jedes Mal vorher unseren Kocher zusammenbauen zu muessen). Ich will im Bett liegen und stundenlang Serien kucken. Stattdessen trinke ich Wasser und lese, da meine Laptopbatterie natuerlich genau heute den Geist aufgibt, und bemitleide mich ein bisschen. Naja. Natuerlich ist direkt neben unserem Campingplatz ein toller Strand und es gibt sogar Duschen hier. Und ein bisschen Ausruhen ist halt eben doch genau das was ich brauche. Morgen ist es hoffentlich besser!

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Strand im Booti Booti NP – schon ganz schoen hier!

On patience and surprises

Getting moving the next morning is quite hard, especially after Maria introduces us to Crumpets with butter and drenched in Honey – heavenly! But, full of discipline as we are, we’re on our way not too long after breakfast and make our way towards Newcastle.

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Newcastle on the ocean

Those first days of touring are mostly spent cycling or finding a nice place to eat or rest for a bit. We don’t really stop much to wander around in the cities or even take pictures as our focus seems to be on cycle touring and what that entails: cycling, eating, route finding and planning and sleeping a lot. Unfortunately I also fight with a cold since the beginning which makes everything just a little bit more exhausting that it would usually be.

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Ferry ride to Hawks Nest

So on day 4 the novelty of cycle touring seems to wear of a bit and I really start feeling the hills and my exhaustion. My muscles hurt, my nose is running and it’s tough going at times. We have to hurry a bit as we want to make the last ferry over to Hawks Nest. It is a beautiful ride in the golden evening light.

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My bike on top of the ferry

At Hawks Nest we spend some time looking for a place to camp and end up cycling about 10 k further out of town to a Campsite. Not after someone tells us that we can’t possibly make that now as it’s just too far and it would take her about 20 minutes by car. The estimations about distances that we get are quite  funny sometimes!

Once we arrive I ask some people in a camper van where we can pitch our tent and the guy later ends up bringing us some leftover fried rice and a bible the next morning. As I’m exhausted and tired I’m very very grateful for not having to cook dinner and go to sleep happily. When I get up the next morning I hear a swoosh-noise coming from the river next to our tent and what do you know – it’s a dolphin swimming up the river! Wow!

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Quiet roads in Myall Lake National Park

The next day is spent cycling peacefully through Myall Lake National Park and we only meet the occasional camper van or 4-Wheel-Drive. We enjoy a beautiful break on the beach and get introduced to a funny bird called Willy Wagtail.

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Willy Wagtail

A little later we take the advice of a ferryman and cycle along a walking / cycling track that has only recently been rebuilt. It is beautiful bushland with red hard sand under our tyres. But as the day progresses I feel my cold returning and long for flat sealed roads. Which ours are not.

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In the bush

In the end I’m very much exhausted and just don’t feel like cycling any more. We barely make it to the National Park Campground and I feel a little better as it lies on a lakeshore which means water to wash and drink. And beautiful  birds around!

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Myall Lake
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Kookaburra

So we wash ourselves in the lake and still end up feeling a little sticky but don’t think much of it. I hit the sack only a little later and am still tired in the morning. So Torsten prepares some black tea for an energy boost and as we are running low on water he uses lake water. It looks clear enough and we are going to boil it anyway. Said and done but hm… the tea tastes a little… no very strange! Almost… salty! Oh well, so Myall Lake is a saltwater lake after all :). How are we to know that? Of course that also explains the dolphin in Myall River on the day before…

After that surprise we get cycling but I only manage about 30 k. My cold finally gets to me and I feel hot and cold and even just cycling on a flat road is seriously exhausting. So we decide to have a rest day in The Ruins Campsite in Booti Booti National Park. Resting and not going forward is really hard for me at the moment as we’ve only just started and I hate being forced to stop. Additionally, being sick on the road is not all that enjoyable either. I want my own room and being able to boil a kettle for tea without assembling our camp stove every time. I want to lie in bed and watch a lot of bad TV shows. Instead I drink water and read as my laptop battery decides not to work today and feel a little sorry for myself. Oh well. Of course there is still a beautiful beach next to our campsite and the campsite even has a shower. And of course a little rest is just what I need right now. So hopefully tomorrow is better.

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Beach in Booti Booti NP – not all bad being here!

 

Huegel und Gastfreundschaft: die ersten Hochs und Tiefs

Tag 2

Langsam fuehrt uns der Weg weiter nach Norden und alles in allem laeuft es ganz gut. Bis auf die vielen Huegel ist der Old Pacific Highway eine schoene Strasse. In der Ferne hoeren wir immer den Motorenlaerm der neuen Autobahn, aber wir teilen uns den Highway hauptsaechlich mit Motorraedern. Obwohl ich vorher schon mehrwoechige Fahrradtouren unternommen habe, bin ich ganz neu begeistert von dieser Art zu reisen: diesmal ist es doch irgendwie groesser. Wir haben wirklich eigentlich alles was wir brauchen (und manches was wir nicht brauchen) auf unseren Fahrraedern dabei und ich mag die Unabhaengigkeit. So kann mich in den ersten Tagen nichts aus der Ruhe bringen – weder die vielen Huegel noch die Autofahrer_innen, die viel zu nahe an uns vorbeifahren.

Waehrend unserer Mittagspause schreiben wir Rod und Deb, zwei Warmshowers-Hosts, ob wir heute Nacht bei ihnen schlafen koennen. Nur 5 Minuten spaeter telefonieren wir mit ihnen und besprechen unsere Ankunftszeit und gemeinsame Abendessensplaene – wow! Der restliche Tag besteht aus unzaehligen Auf- und Abstiegen und ich muss oft anhalten, um meinen mueden Muskeln eine Pause zu goennen. In einer dieser Pausen treffen wir Graham, einen Weitwanderer, der uns fuer den naechsten Tag spontan zu sich nach Hause einlaedt – wie nett!

Es wird schon dunkel, bevor wir bei Rod und Deb ankommen und ich bin unglaublich erschoepft – so sehr, dass ich kaum den letzten Huegel zu ihrem Haus hochradeln kann. Aber sobald wir unsere Raeder in die Garage schieben, sind alle Anstrengungen vergessen: Rod und Deb sind wahnsinnig herzliche Menschen und wir fuehlen uns sofort willkommen und wie zuhause. Wir entspannen bei selbst gebrautem Bier, lachen, erzaehlen Geschichten, teilen ein wunderbares Abendessen mit dem perfekten Dessert, geniessen warme Duschen und schaffen es sogar noch, mit unseren Eltern zu telefonieren. Was. Fuer. Ein. Tag.

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Gemuetliche Betten fuer die Nacht.

Tag 3

Rod und Deb laden uns ein, noch eine Nacht zu bleiben, aber da wir erst seit zwei Tagen unterwegs sind, wollen wir noch ein bisschen weiterkommen. Also machen wir uns auf den Weg, nachdem wir noch Gebrauch von Rods Fahrradwerkstatt machen: Mit ein bisschen mehr Luft in unseren Reifen faehrt es sich viel leichter und Rod schenkt mir sogar noch einen alten Sattel (meiner loest sich nach 15 Jahren langsam auf)! So brechen wir auf, in Richtung Lake Macquarie zu Grahams Haus. Eigentlich wollten wir eine andere, ruhigere Route nehmen, aber wir finden es beide wichtiger, Menschen zu treffen und ein Stueck des Weges zu teilen.

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Pelikane
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Ein schoener Radweg

Nach einem weiteren Tag voller Huegel, die mich ganz schoen anstrengen, machen wir eine Pause, um uns bei Aldi mit Lebensmitteln zu versorgen. Ich passe auf die Fahrraeder auf, waehrend Torsten einkaufen geht und muss ziemlich muede und erschoepft ausgesehen haben, als ich da so am Boden neben unseren voll beladenen Fahrraedern sitze. Mehrere Menschen sprechen mich an und eine besonders nette Frau laedt uns sogar ein, die Nacht bei ihr zu schlafen und uns auszuruhen! Leider haben wir aber ja schon ein Ziel fuer die Nacht. So machen wir uns also auf den Weg zum See, um vor den letzten 20 km noch eine Pause mit Saft und Essen zu machen. Genau dann ruft mich eine Freundin aus Deutschland an, um mir zu sagen, dass sie bald ein Baby bekommt! Ich bin hin- und hergerissen und moechte ewig mit ihr reden – andererseits muessen wir weiter, da so langsam schon die Daemmerung einsetzt.

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Lake Macquarie
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Abendlicht

Die letzte Stunde ist entspannt bis auf den steilen Huegel, der zu Grahams Haus fuehrt. Es scheint als wuerden alle unsere Gastgeber_innen auf Huegeln wohnen! Aber sobald wir eintreffen, laesst der Zauber von Gastfreundschaft erneut alles andere in den Hintergrund ruecken: Wir werden herzlich begruesst, stossen mit mitgebrachtem Wein an, geniessen eine wunderbare Dusche und teilen Geschichten von Reisen, aus dem Leben und der Politik. Es gibt wirklich nichts besseres als eine Dusche und nette Menschen nach einem langen Radeltag!

Graham und seine Frau Maria verwoehnen uns, wie wir noch nie verwoehnt wurden: Maria kocht ein tolles Abendessen mit Erdbeerkuchen als Nachspeise und wir duerfen kein bisschen helfen. Jedes Mal, wenn ich auch nur ein Glas oder einen Teller abraeumen will, werde ich aufgefordert sitzen zu bleiben und mich zu entspannen. Normalerweise helfe ich gerne und habe ein schlechtes Gewissen, wenn andere Menschen alles fuer mich machen, aber diese Gastfreundschaft kommt so sehr von Herzen, dass ich sie irgendwie sehr gut annehmen kann. Danke euch beiden!!

Nach dem Abendessen fallen mir schon um 8 Uhr die Augen zu, aber ich schaffe es, noch ein bisschen wach zu bleiben. Um 9 Uhr kann ich dann wirklich nur noch ins weiche Bett fallen und der Koerper bekommt endlich seinen wohlverdienten Schlaf.

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Gute Nacht!