Heute wache ich ganz erholt auf – ausnahmweise mal ohne Wecker. Nachdem ich noch ein bisschen im Bett liegen bleibe, schaue ich auf die Uhr und denke, dass es schon ziemlich spaet sein muss. Und sehe, dass es noch nicht mal 8 Uhr morgens ist. Und ich habe ausgeschlafen!
Ich erinnere mich noch, wie ich als Jugendliche unglaeubig meinen Eltern zugehoert habe, als sie ueber ihre Wochenendgewohnheiten gesprochen haben und meinten, dass sie heute mal richtig ausgeschlafen haben. Bis 8 oder 9 Uhr. Das war voellig unverstaendlich fuer mich, da Ausschlafen mindestens bis 10 oder 11 Uhr schlafen heisst! Mindestens!
Tja und hier bin ich nun, einige Jahre spaeter und fuehle mich erholt und bereit, den Tag anzufangen. Um 8 Uhr morgens. Was mich zum Nachdenken ueber veraenderte Gewohnheiten bringt.
Ich erinere mich, dass wir am Anfang unserer Tour darueber gesprochen hatten, dass es eigentlich sinnvoll waere, frueher aufzustehen, um mehr Tageslicht zu haben. Und spaetestens, wenn es dann zu warm wird, um mittags Fahrradzufahren, muessten wir wirklich frueher aufstehen. Aber das war ja noch lange weg.
Tja und hier sind wir nun. Seitdem wir vor ein paar Tagen inland Richtung Zentral-Queensland abgebogen sind, trage ich mein leichtestes Fahrradshirt, creme mich mehrmals am Tag mit SPF50 Sonnencreme ein und habe heute grosse Lust auf einen Mittagsschlaf. Es ist einfach zu heiss zum Radeln.
Also machen wir unsere erste Siesta (laaange Mittagspause) und schaffen es tatsaechlich, am naechsten Tag um 6 Uhr aufzustehen. Bis wir gefruehstueckt, unser Zelt und alle Taschen gepackt haben, vergehen immer noch zwei Stunden und so ist es 8 Uhr als wir losfahren. Aber das Radeln am Morgen ist angenehm.
Es ist nicht gerade leicht fuer mich, frueh aufzustehen und gleich produktiv zu sein – vor allem regelmaessig. Ich fange meine Tage gerne langsam an, mit einem gemuetlichen Fruehstueck, einem oder zwei Kaffees und vielleicht ein paar Seiten in einem guten Buch. Aber das scheint einfach nicht mit Fahrradreisen in einem heissen Klima zusammen zu passen. Torsten schlaegt vor, dass ich diese gemuetliche Morgenzeit einfach auf mittags verlegen soll. Das werde ich die naechste Zeit versuchen und es klingt schon irgendwie besser, als in der bruetenden Mittagshitze Berge zu erklimmen und mit Gegenwinden zu kaempfen.
Aber ja, aus diesen Gruenden fuehle ich mich momentan um 8 Uhr total ausgeschlafen. Aber keine Angst, das aendert sich bestimmt wieder ;).