Warten in Sydney

Nach all unseren Gespraechen ueber die Fahrradtour geht es endlich los! Unser Flugzeug ist sicher in Sydney gelandet und nachdem wir nur etwas ueber zwei Stunden damit verbracht haben, unsere Fahrraeder am Flughafen wieder zusammen zu bauen und das Gepaeck zu organisieren, radeln wir zu unserem ersten Warmshowers-Host. Eleri hat uns eingeladen, fuer ungefaehr eine Woche bei ihr zu wohnen, so dass wir unsere Ausruestung organsieren und auf ein Paket mit Torstens Fahrradtaschen aus Deutschland warten koennen. Mein voll beladenes altes Mountainbike faehrt sich schon etwas anders und fuehlt sich am Anfang ganz schoen wackelig an. Aber nach und nach gewoehne ich mich daran und wir fahren kurze 8km zu Eleri.

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Voll beladenes Fahrrad

Eleri ist nicht zu Hause als wir ankommen und hat uns vorsorglich schon erzaehlt, wie wir ins Haus kommen. Also bringen wir unsere Sachen ins Haus und machen es uns gemuetlich, was sich ohne unsere Gastgeberin erst ein bisschen komisch anfuehlt! Aber sie kommt kurz danach auch nach Hause und wir reden noch ein bisschen, bevor wir muede ins Bett fallen. Mit Fahrraedern fliegen ist anstrengend! Unser Zimmer mit angrenzendem Badezimmer entlohnt dafuer umso mehr – das ist ein Luxus, den wir in naechster Zeit wahrscheinlich nicht so oft haben werden.


In den naechsten Tagen erkunden wir Sydney und organisieren noch mehrere Sachen fuer unsere Tour. Wir schlendern zum Opera House, schauen in mehreren Fahrradlaeden nach Gepaecktraegern, Ersatzspeichen und mehr und gehen mit Eleri auf einen tollen Wochenendmarkt in einer alten Fabrikhalle, neben der auch gleich eine Ausstellung ist. Tollerweise ist auch noch eine Kuenstlerin, von der ich vor Jahren einmal gehoert habe, gerade in Sydney und begleitet eine Ausstellung. Also gehen wir am Sonntag zu Marina Abramovich in Residence: mit schalldaempfenden Ohrhoehrern nehmen wir an einer interaktiven Ausstellung teil, was eine sehr intensive Erfahrung ist. Ich bin froh ueber diesen Zufall!


 

Redfern Tent Embassy
Redfern Tent Embassy

Wir sprechen auch mit einigen Menschen an der Redfern Tent Embassy (Redfern Zelt-Botschaft). So wie ich das verstehe ist das eine andauernde Demonstration gegen ein grosses Bauprojekt inmitten von Redfern, Sydney, das gegen Landrechte von Aborigines verstoesst. Es war interessant fuer mich zu erfahren, dass der Streit um Land immer noch ein aktuelles Thema ist. Andererseits sollte es mich – wie bei vielen kolonialen Themen – nicht ueberraschen, dass alteThemen und Konflikte weiter andauern.


Sydney bot eine Vielfalt an spannenden Dingen und Orten, aber ich wurde zunehmend unruhig und wollte los. Leider hatten wir nach einer Woche immer noch keine Nachricht von unserem Paket aus Deutschland, also beschlossen wir, noch ein paar Tage zu warten. Eleri, unser Host, geht regelmaessig mit ihrem Rennrad trainieren und einmal haben wir sie ganz in der Frueh begleitet. Wir sind durch die Stadt zum Centennial Park geradelt und ich habe gemerkt, dass ich ganz schoen langsam bin :). Aber nun gut – mein aelteres Mountainbike ist aus der Masse von schnittigen Rennraedern auch ein bisschen herausgestochen. Schoen war es in der Morgenstimmung zwischen all den alten Baeumen trotzdem und der Kaffee und das Mandelcroissant danach schmeckten umso besser.

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Centennial Park

Zwei Wochen nach unserer Ankunft in Sydney konnten wir immer noch nichts ueber den Verbleib unseres Pakets erfahren, weshalb wir beschlossen, uns trotzdem auf den Weg zu machen. Mit unserem Visum fuer Australien koennen wir nur drei Monate hier bleiben und wir wollten nicht laenger warten. Also verabschiedeten wir uns an einem sonnigen Samstagmorgen von Matt und Hannah, unseren zweiten Hosts. und los gehts! Mehr dazu in Kuerze…

 

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