“Jedem Anfang…

…wohnt ein Zauber inne, der uns beschuetzt und der uns hilft zu leben.” (Hermann Hesse)
Noch sitze ich hier in Auckland gemuetlich auf dem Sofa, doch die Tage sind gepraegt von Vorbereitungen fuer die Fahrradtour. Wir besorgen noch eine Regenjacke, diverse Merinokleidungsstuecke, die es im Angebot gab, und bestellen ein Zelt, das in der naechsten Zeit unser Zuhause sein wird. So wird die To-Do-Liste langsam kleiner und ich habe ein bisschen Zeit, nochmal in Fahrradreiseblogs zu schmoekern und mich von dem Anfangszauber gefangennehmen zu lassen. Manchmal fuehlt sich das tatsaechlich ganz zauberhaft an und ich kann kaum glauben, dass es endlich losgeht. Manchmal schwirren mir aber auch andere Gedanken im Kopf herum und das macht mich ein bisschen nervoes. Was ist, wenn mir das doch nicht so viel Spass macht? Oder bin ich eigentlich gerade fit genug?

Viele Gespraeche sind gerade von der Tour gepraegt und immer wieder hoere ich Reaktionen wie: “Wow, das ist ja toll! Oh, das klingt so… gross!” Manchmal erzaehle (und denke) ich dann, dass ich es eigentlich gar nicht “gross” finde, weil es ja im Endeffekt auch nur um jeden einzelnen Tag geht und wir nicht alles im Voraus planen. Jetzt steht zum Beispiel erstmal Australien auf dem Plan und fuer die Zeit danach haben wir bis jetzt nur eine grobe Route im Kopf. Aber manchmal habe ich gerade auch Momente, wo mir das alles unglaublich “gross” erscheint – immerhin erstreckt sich dieser Plan auf 1-2 Jahre meines Lebens und ist schon ziemlich anders als das, was ich bis jetzt gemacht  habe.

Und doch finde ich bei Hermann Hesse Inspiration:

“(…) Wir sollen heiter Raum um Raum durchschreiten,
An keinem wie an einer Heimat hängen,
Der Weltgeist will nicht fesseln uns und engen,
Er will uns Stuf’ um Stufe heben, weiten.
Kaum sind wir heimisch einem Lebenskreise
Und traulich eingewohnt, so droht Erschlaffen,
Nur wer bereit zu Aufbruch ist und Reise,
Mag lähmender Gewöhnung sich entraffen. (…)”

So sehr es Zeiten in meinem Leben gab und geben wird, in denen ich Gewohnheiten und bequemes Leben geschaetzt habe und schaetzen werde, so sehr sind mir Veraenderung und neue Erfahrungen wichtig. Und das damit verbundene Weiter-werden, das Wachsen, die Auseinandersetzung mit mir selbst. So schwanke ich also zwischen zauberhaften Anfaengen und meinen Zweifeln und freue mich aber vor allem sehr, dass es bald los geht!!

One Week…

…and slowly but steadily everything seems to be falling into place. We’re settled in Auckland at the moment, at a shared-house kind of thing and preparing for our departure to Sydney in a few days.
So we finally sold our car which is a load of my mind and heart. As much as I valued travelling around in it – I’m so glad not to have it any more right now. Selling a car in the months from April to September is a very hard thing to do here as most backpackers leave around March / April and the new ones only come in September / October. We knew about that and still, sometimes knowing doesn’t change your reality and so we went to a carmarket, wrote about a thousand online ads and posted flyers in hostels around Auckland CBD. And finally, after lots of testdrives, waiting, responding to inquiries and more waiting someone decided to buy it.
So we switched to sleeping in a tent which is way too small for the two of us. That’s why we ordered a new tent which will be waiting for us in Sydney. I’m actually very excited about that as it’s going to be our home for the next few years! In the meantime we’re organizing our stuff, getting more merino-clothes (because after all, it’s New Zealand and merino wool is kind of a thing here 😉 ) and really, the hardest part is to eat all of our leftover food! In the car we had lots of space for food supplies and we keep finding more and more in different bags and backpacks now that the car is gone. And it’s not that easy to combine couscous and peanuts and milkpowder with lime jam and marmite. Ideas, anyone? 🙂

And we’re doing some biking by the way which is when I discovered that Auckland is really hilly and that riding in big cities with no bicycle lanes is not that much fun. But actually it’s still more fun than to be stuck in a car in heavy traffic…

4 Weeks / 4 Wochen

(fuer deutsche Version nach unten scrollen)

Coincidentally I’m in Malaysia at the moment. Enjoying the warmth and unbelievable amounts of fascinating streetfood. Even more coincidentally we learn that visa-runs (after 12 months of stay) are a bit harder in New Zealand as you either have to fly out of the country or do lots of expensive health tests. So – tada – we’ll be in Australia in 4 weeks! Without our car but with touring bicycles. With panniers and backpack (let’s see how that goes).

So long did we talk about bicycle touring and now it finally becomes reality. A bit scary, I admit. Thinking of the 1000 things we still need to do (like selling our car, mount racks and panniers, clean the bike thoroughly again, and go hiking and sleeping in huts in New Zealand at least several times again…) can be a bit overwhelming.

But today I woke with a smile on my face, feeling the exitement of new beginnings in general and this one in particular. It is only cycling after all. I’ve done it since I was 4 years old. And all the other stuff will figure itself out.

 

4 Wochen

Wie es der Zufall so will, bin ich gerade in Malaysia und geniesse die Waerme und unglaublich viel tolles Essen. Und wie es noch mehr Zufaelle wollen, erfahren wir dass Visum verlaengern in Neuseeland nicht so einfach ist. Daher – tamtam – geht es in 4 Wochen nach Australien! Ohne Auto und mit Fahrrad. Mit Packtaschen – und der Rucksack kommt auch erst mal noch mit. Wir haben so lange von dieser Fahrradtour geredet und jetzt wird es also ploetzlich real.

Gefuehlt geht das gerade alles wahnsinnig schnell und ich bin etwas ueberfordert, wenn ich an die 1000 Dinge denke, die noch erledigt werden muessen (Auto verkaufen, Packtaschen montieren, Rad wiedermal putzen, in Neuseeland mindestens noch mehrmals wandern gehen und auf Huetten schlafen…).

Aber heute bin ich mit einem Grinsen auf dem Gesicht aufgewacht und habe mich einfach gefreut, dass es bald losgeht. Immerhin, es ist nur Fahrradfahren. Das mache ich schon seit ich 4 Jahre alt bin. Und alles andere wird sich auch irgendwie klaeren.