In letzter Zeit merke ich oefters, dass ich an unseren Ruhetagen wesentlich angespannter bin, als an Tagen, an denen wir wandern oder Fahrrad fahren. Ein Gedanke ist, dass mir die Bewegung mittlerweile doch sehr schnell fehlt, aber das stimmt nur teilweise.
Die sogenannten Ruhetage verbringen wir oft in einem Hostel oder einem Campingplatz – moeglichst mit Internetzugang – und arbeiten an unseren jeweiligen Projekten. Fuer mich heisst das, dass ich versuche, einige Dinge von meiner To-Do-Liste zu erledigen. Hier ein Auszug:
- Festplattenkopie erledigen und vorher den richtigen Adapter fuer die aufMACzugeschnitteneFestplatte finden und anschliessen
- Post beim Postamt abholen
- Telefonate fuer die Arbeit arrangieren und erledigen
- Mails schreiben
- Schuhreparaturladen finden
- Recherche welches Zelt fuer die Fahrradtour am besten geeignet ist
- Fahrradgepaecktraeger bestellen und montieren
- Oelwechsel fuer unser Auto
- … und achja dann noch entscheiden und recherchieren, was wir morgen und uebermorgen und ueberuebermorgen eigentlich machen wollen ausser To-Do-Listen abzuarbeiten.
Hm, eigentlich gar nicht so viel und trotzdem habe ich in letzter Zeit immer oefters den Eindruck, dass ich wahnsinnig viel zu erledigen habe. Ich vermute, das kommt unter anderem daher, dass ich vieles von dieser Liste weder sofort erledigen noch eindeutig abhaken kann: Die Post kann ich erst abholen, wenn ich wieder in der jeweiligen Stadt vorbeikomme, wo ich sie hinbestellt habe. Erst wenn ich da war, werde ich den Fahrradgepaecktraeger in der Hand halten und probeweise montieren koennen. Telefonate fuer die Arbeit sind aus Zeitverschiebungsgruenden auch nicht so leicht zu arrangieren – wie schon berichtet. Und fuer den Oelwechsel muessen wir zu einer Zeit an einer Werkstatt sein, zu der diese auch offen hat und einen Schuhreparaturladen finde ich hoffentlich in der naechstgroesseren Stadt.
Manchmal versinke ich in diesem Meer an kleinen und grossen Aufgaben, die eigentlich gar nicht so kompliziert sind. Aber trotzdem dauert alles so viel laenger als in einer gewohnten Umgebung und deswegen vergeht gerade nicht selten ein “Ruhetag”, an dem ich hinterher den Eindruck habe, nichts geschafft zu haben. Wahrscheinlich muss ich mich daran gewoehnen, Dinge nicht so schnell abhaken zu koennen und mit unerledigten Aufgaben zu leben. Und das dann auch mal gut sein zu lassen. Interessanterweise konnte ich das zuhause ziemlich gut – vielleicht ist das hier einfach eine andere Dimension?